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Über den Paso de Jama nach Argentinien

  • 4perture 

Noch immer ganz „high“, nicht vom Koka-Tee, sondern von den Erlebnissen auf der Lagunen-Route, brechen wir am 7. März in Richtung Argentinien auf. Von unserem Stellplatz an der Straße nach San Pedro de Atacama fahren wir steil bergan, noch einmal vorbei an der Grenzstation Hito Cajón und den Bergen des Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa, in Richtung Paso de Jama.

Wir cruisen die meist gute, asphaltierte Straße entlang, streckenweise wieder hinauf auf 4.800 Meter, aber inzwischen macht uns die Höhe nicht mehr viel aus. Die Landschaft ist auf dem ersten Teil der Strecke eine „light“ Version dessen, was wir auf der Lagunen-Route gesehen haben. Sehr schön, aber bei weitem nicht so intensiv. An einer netten Lagune machen wir Mittagspause und den Nachmittags-Kaffee kochen wir mit Blick auf eine Landschaft, die stark an die Dalí-Wüste erinnert.

Blick auf das “Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa” (Bolivien)
Mittagspause
Kaffeepause mit Blick auf die Laguna Tara


Weiter geht es, vorbei an kleinen Lagunen und Salaren, bis wir gegen Abend die Grenze nach Argentinien erreichen. Außer ein paar Ziegen sind die Straßen leer. Die Grenzformalitäten sind in einer halben Stunde erledigt. Das war der zehnte und wohl letzte Grenzübergang zwischen Chile und Argentinien für uns.


Gleich hinter der Grenze lockt eine YPF Tankstelle mit Diesel für den Fox und heißen Duschen für uns. Frisch geduscht und müde bleiben wir einfach an der Tankstelle stehen und schlafen wunderbar auf noch immer 4.000 Metern über dem Meer.

Am nächsten Morgen starten wir gut ausgeruht auf die nächste Etappe. Die kleinen Dörfer im Norden Argentiniens sollen sehr schön sein. Die nächste Ortschaft Susques hält dieses Versprechen schon einmal. Außerdem bekommen an der Touristeninformation auch ein paar Tipps zu den Straßenkonditionen sowie den Sehenswürdigkeiten der Region: die lokale Kirche, eine große Salzebene, eine Serpentinenstraße und weitere Dörfer zwischen bunten Felsen.


Mit ein paar sehr leckeren Empanadas gestärkt fahren wir weiter entlang der RN-52 und werden schon bald geblendet von der riesigen Salzfläche, die sich vor uns ausbreitet. Die Straße führt mitten hindurch durch den Salar Grande. Lastwagen, beladen mit Salz, fahren auf dem strahlend weißen Boden.


Von einem Aussichtspunkt aus kann man den Salar ebenfalls betreten, allerdings nur mit einem lokalen Guide, der auch weiß, wie man hier lustige Fotos machen kann. Uns reicht die Aussicht auf das viele Salz aus der Ferne und wir versuchen es mit den Fotos auf eigene Faust – zumindest wir konnten dabei etwas lachen 🙂


Nach der Salzebene windet sich die Straße dann in den versprochenen Serpentinen, der Cuesta de Lipan, bis auf 4.200m in bunte Berge hinauf. Ganz nett, aber der sehenswerte Teil kommt für uns erst auf der anderen Seite: eine wirklich spektakuläre Abfahrt hinab bis in den kleinen Ort Purmamarca (2.300m).

Wir entscheiden spontan, über Nacht in Purmamarca zu bleiben, finden einen akzeptablen Stellplatz, der mit „baños limpios“ (sauberen Toiletten) wirbt und schnüren die Schuhe. Es gibt einen kleinen Wanderweg um den Ort herum, durch die bunten Hügel. Sieben Farben haben sie angeblich zu bieten. Wir zählen nicht, sondern genießen den schönen Weg in der Abendsonne.


Purmamarca gefällt uns sehr gut. Es ist nicht mehr so viel los – jetzt in der Nachsaison – aber es sind noch ausreichend Touristen unterwegs, sodass die Restaurants noch geöffnet haben. Wir gönnen uns daher ein gutes Essen und dazu (seit langer Zeit) mal wieder ein Bier.

Am nächsten Morgen klettern wir noch kurz auf einen Hügel gegenüber unseres Parkplatzes, von dem wir einen tollen Blick auf den Ort und die bunten Felsen haben. Wunderbar kann man im Morgenlicht nun die unterschiedlichen Farbschichten erkennen.

Purmamarca im Morgenlicht
  • Die Grauen, Dunkelgrünen und Lilafarbenen sowie die Pinken und Weißen Schichten entsprechen Meeressedimenten aus der Zeit vor 540 – 600 Millionen Jahren.
  • Hellgraue und Gelbe Schichten sind 500 Millionen alte Sandsteine.
  • Die Roten und Rosafarbenen sind mit 20 – 65 Millionen Jahren, die jüngsten Gesteinsschichten aus Sandstein und Ton.

Nach dem „Frühsport“ haben wir uns ein Frühstück verdient. Im Ort kaufen wir eine Tortilla mit Queso y Jamon – frisch vom Holzkohlegrill und dazu gibt es einen starken Kaffee.


Wir beschließen, dass wir ausreichend schöne Dörfer gesehen haben und streichen ein paar weitere, nördlich gelegen Ortschaften von der Route – auch wenn Humahuaca z.B. wirklich schön sein soll.

Wir haben genug von Steinen, Sand und Staub – wir brauchen wieder mal etwas Grünes!

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