Skip to content

Lima und Caral

  • 4perture 

Eigentlich wollte ich ja nicht nach Lima. Sie ist mit über 10 Millionen Einwohnern eine der größten Metropolen Südamerikas und die Kriminalität ist entsprechend hoch. Aber Daniel hatte einen Plan: Für Deutsche gibt es die Möglichkeit im “Club Germania” einen sicheren Stellplatz mitten in der Stadt zu nutzen. Der Country-Club wurde vor 160 Jahren von einem Deutschen als Turnverein in Lima gegründet. Er besteht bis heute unter gleichem Namen, aber die Mitgliedschaft wird nicht mehr durch die Nationalität sondern eher durch die Zahlkraft determiniert 😉

Wir werden von Willi, dem Geschäftsführer sehr herzlich willkommen geheißen und er gibt uns auch sofort einen tollen Überblick über die Geschichte des Clubs sowie einige hilfreiche Sightseeing-Tipps. Außerdem notieren wir eine lange Liste an Speisen und Getränken, die wir in der Stadt unbedingt probieren “müssen”. Uns ist schnell klar, dass wir das nicht alles an einem Nachmittag erledigen werden können. Also bleiben wir zwei Nächte im Club Germania und wie immer, wenn man keine Erwartungen hat, ist man positiv überrascht von dem, was man erlebt. Sogar die Sonne lässt sich am nächsten Tag blicken, während wir die Stadt erkunden 😉


Eine U-Bahn gibt es in der Millionenstadt nicht, und die Bahnstrecke wird von Touristen anscheinend nicht genutzt. Zumindest war es für uns immer praktischer mit dem Bus, einem Minibus oder dem gut ausgebauten Schnellbus-System zu fahren. Strände zum Surfen gibt es in Lima auch, aber wir haben den Surfern nur von einem Restaurant an der Steilküste aus zugesehen – natürlich mit einem Pisco Sour 😉 Nicht weit von uns haben wir die Statue vom Paddington Bär entdeckt. Wie wir kürzlich gelernt haben, kommt er nämlich aus Peru – Danke @ Ilka 🙂


Überrascht hat uns auch der Kennedy Park, in dem unzählige Katzen leben und von den Anwohnern versorgt werden. Im Künsterviertel Barranco kann man sicherlich auch mehrere Tage verbringen, wir spazieren nur zwei Stunden entspannt durch die bunten Gassen. Wir waren zuvor bereits im historischen Zentrum der Stadt. Auch hier gibt es natürlich, wie in jeder von Spaniern geprägten Stadt Südamerikas, den Plaza de Armas mit der Kathedrale und Regierungsgebäuden. Drum herum stehen noch viele gut erhaltene historische Gebäude und das erste Kaufhaus Limas, das von dem Deutschen Herren Oechsle gegründet wurde. Während des zweiten Weltkrieges wurde er jedoch wie alle Deutschen enteignet. Den Namen trägt das Kaufhaus bis heute.


Als wir die Stadtgrenze Limas am nächsten Tag hinter uns lassen sind wir froh, dass wir eine gute Zeit dort hatten, aber es auch wohlbehalten wieder hinausgeschafft haben. Unser nächstes Ziel, nach dem Besuch in einer der größten Städte des Kontinentes ist nun dessen älteste Stadt: Caral.

Knapp 200 Kilometer nördlich von Lima kann man die Ruinen einer Zivilisation besuchen, die hier vor über 5.000 Jahren gelebt hat. Die Überreste der Pyramiden und Gebäudekomplexen liegt oberhalb eines Flusstals in der Wüste. Caral wurde erst vor knapp 30 Jahren entdeckt und seitdem Stück für Stück vom Wüstensand befreit. Der Besuch ist nur in einer geführten Tour möglich und wir werden in einer kleinen Gruppe über das Gelände geleitet. Unser Guide ist leider ziemlich langweilig und verliert die wenigen Worte in einem ziemlich nuscheligen Spanisch. So orientieren wir uns mit Hilfe der recht guten Beschilderung vor und auf der Anlage. Daniel ist am meisten von den “Fogones” beeindruckt, den rituellen Feuerstellen in den Pyramiden, die über ausgefeilte unterirdische Ventilationssysteme belüftet wurden. Ich bin mal wieder vom wirklich gelungenen Logo von Peru beeindruckt. Das Spiralen-Symbol spiegelt sich in vielen historischen Stätten des Landes wieder, auch hier in Caral ist es zu finden. Vor 5.000 Jahren hatten es die Menschen hier in Steine gearbeitet – die Zeichnung am Berghang ist natürlich erst kürzlich entstanden 😉


Nach so viel Stadt-Erlebnissen, Sand und Kultur zieht es uns wieder in die Natur. Unser nächstes Ziel ist die Cordillera Blanca, das höchste Gebirge Amerikas.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *