Skip to content

Zwischen den Jahren

Am 25. Dezember haben wir es endlich zu unserem ersten “Surf-Spot” geschafft. Wir begannen etwas zu frösteln als wir am Abend mit weit geöffneten Fenstern die Hügel nach Constitution hinunter rollten. Draußen waren es “nur” noch 18°C. Etwa eine Stunde westlich schwitzten wir noch bei weit über 35°C in unserem Fox. Wir sind noch immer ohne Klimaanlage unterwegs, aber das Ersatzteil wartet in Santiago de Chile auf uns.

Constitution ist eine kleine Stadt mit etwas Industrie, aber eher bekannt wegen der interessanten Felsformationen entlang der Küste. Zwischendrin viele bunte Schirme und kleine Gruppen von Menschen beim BBQ. So feiert man hier anscheinend Weihnachten.


Wir fahren zum Hafen südlich der Stadt. Die Boote liegen hier nicht hinter einer Kaimauer, sondern auf Trailern ordentlich aufgereiht auf einem langen massiven Steg. Ein kleiner gelber Kran am Ende des Stegs lässt die Boote nachmittags ins Wasser und sammelt sie am nächsten Morgen wieder ein. An Weihnachten wird allerdings nicht gefischt, sodass der Steg abends voll belegt ist. Erst am nächsten Tag bestaunen wir das perfekte Zusammenspiel von Autos und Menschen, die die Boote auf den Trailern zum Ende des Stegs rangieren, dem Kranführer der die Boote samt Crew behutsam ins Wasser gleiten lässt und der Crew, die mit wenigen Worten miteinander kommunizieren. Pro Boot dauert das “Ablegen” ca. 5 Minuten. Gut eingespielte Teams sind da am Werk. Am beeindruckendsten war jedoch die positive Stimmung bei allen Beteiligten. Die Fischer schienen sich sehr zu freuen, nach dem Feiertag endlich wieder aufs Meer hinausfahren zu dürfen.


Auch wir wollen nun ins Wasser. Mit etwas Glück ergattern wir zwei einfache Surfbretter und stürzen uns das erste Mal seit letztem Sommer in die Wellen. Das Wasser ist ziemlich kalt und bald stürzen sich auch viele Wellen auf uns, aber wir haben ein breites Grinsen im Gesicht 😁

Am Abend rollen weitere Camper an den Strand. Sie kommen zur Geburtstagsfeier des Besitzers der Anlage. Es dauert nicht lange, bis er selbst erscheint und wir ebenfalls eingeladen sind, mit ihm zu feiern. Es wird ein lustiger Abend… und ich esse seit Ewigkeiten mal wieder eine Bratwurst (Chorizo). Ganz klassisch vom Grill und im chilenisch im Brot (Pan). Zusammen also “Choripan” – eine gute Begleitung zu all dem Rotwein, der bereits geflossen ist.

Am nächsten Morgen laufen wieder wunderschöne Wellen in die Bucht. Wir gehen noch eine letzte Runde im inneren Teil der Bucht zum Surfen. Hier kommen nur die kleinen Wellen an – völlig ausreichend für unser Können 😉 Hungrig gehen wir Mittags zum Hafen. Die Boote liegen schon fast alle wieder auf dem Steg und wir setzen uns in eines der winzigen Restaurants um den frisch gefangenen Fisch zu essen.

Playa Maguillines


Am Nachmittag brechen wir auf in Richtung Pichilému. Es ist nicht mehr weit, aber auch an diesem Tag sollen wir dort noch nicht angekommen.

Ca. 70km hinter Constitution endet die asphaltierte Straße und wir fahren wieder auf Piste. Diese ist hier aber nicht grau geschottert, sondern aus roter Erde und erstaunlich gut zu fahren. An einer Kreuzung biegen wir (mal wieder) spontan rechts ab und verlassen die geplante Route … in Richtung eines Sees, der sehr schön sein soll. Bald rollen wir auf einem Hohlweg durch den Wald. Wir sind uns einig, das wäre eine tolle Strecke zum Mountainbike fahren … . Kurz danach stehe ich draußen und lotse Daniel im Fox um Äste und Baumstämme herum 😂.


Der Abstecher lohnt sich. Spät am Abend kommen wir zu einem Campingplatz auf dem wir einen Stellplatz mit eigenem Steg zum See anmieten. Wunderschön!!! Aber als wir den Fox abgestellt haben und auf den See schauen merken wir, wie dringend wir eine Pause brauchen. Wir bleiben drei Tage und machen außer schwimmen, essen und schlafen eigentlich nichts. Und das tat sehr gut 😊.


Zum Silvester Wochenende sollte der Platz voll werden und für Januar und Februar war er bereits auch gut gebucht. Wir brechen also auf. In einem kleinen Küstenort essen wir sehr leckeres Cevice zu Mittag und fahren dann weiter durch Salz-Felder …. nach Pichilému. Wir haben es geschafft 😁.

Pichilému


In Pichilému treffen wir beim Abendessen zufällig einen Schweizer, den wir mit seiner Freundin bereits in Montevideo kennengelernt haben. Wir haben dort unsere Autos zusammen aus dem Hafen abgeholt. Nun – drei Monate später – sitzen wir nebeneinander im Restaurant. Die Welt ist doch klein. Am folgenden Abend feiern wir Silvester zusammen im Fox an der Punta de Lobos. Ein sehr schöner Start ins neue Jahr und in eine neue Etappe unserer Reise 🙂

2 thoughts on “Zwischen den Jahren”

  1. Hallo Ihr Zwei,
    jetzt möchte ich Euch auch mal eine Nachricht hinterlassen und natürlich zuerst noch ein gutes, neues Jahr 2023 wünschen. Eure bisherige Reise ist an sich schon absolut beeindruckend, das beste aber sind die Berichte und Bilder von den einzelnen Touren, die einen wirklich mit nehmen als wäre man live dabei. Mein bisher verkümmertes Interesse und Wissen über den südamerikanischen Kontinent wurde deutlich verbessert. 😉
    Ich freue mich schon auf die kommenden Berichte.
    Viele Grüße, Frank

    1. Danke Frank!
      Wir wünschen auch Dir ein glückliches neues Jahr und hoffen, wir können in den nächsten Monaten auch unser Wissen über Südamerika weiter ausbauen. Momentan fokussieren wir uns erstmal zwei Wochen auf Spanisch-Lernen und Surfen in Pichilému 🙂
      Viele Grüße 👋🏼

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *