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Salar de Atacama

  • 4perture 

Von Antofagasta aus brechen wir am 23. Februar auf zum Salar de Atacama, eine Salzebene, die im Nordosten Chiles zwischen den Anden und den vorgelagerten Domeyko Bergkette liegt.

Auf dem Weg „müssen“ wir allerdings noch einen Stopp in Baquedano einlegen – einem kleinen Städtchen, das ganz grau vom Staub, neben der Ruta 5 liegt und einen kleinen Bahnhof hat. Ein Teil der Anlage wurde irgendwann als eine Art Freilichtmuseum eingerichtet, das wir neugierig erkunden 🙂 Auf dem Gelände stehen neben den alten Dampfloks auch brandneue Lokomotiven, denn der Bahnhof wird noch immer von den Minenbetrieben der Region genutzt.


Seit 1996 wird der Salar wirtschaftlich zum Abbau von Salzen genutzt, vor allem von Lithium. Seit ein paar Jahren verfolgt die Chilenische Regierung und Investoren ein Projekt, den Salar auch zur Gewinnung von Energie für die Herstellung von Wasserstoff zu nutzen. Sonne gibt es nun wirklich ausreichend hier und auch Windräder werden errichtet. Ein Ziel ist es (unter anderen) bis 2050 alle Minentrucks mit Wasserstoff zu betreiben.

Wir sehen etliche davon auf unserem Weg zum Salar, denn wir folgen nicht der gut ausgebauten Ruta 5 (über Calama), sondern ab Baquedano einer Nebenstraße – schnurstracks nach Osten – wir winken den Minentrucks viel zum gegenseitigen Gruß 🙂


Am späten Nachmittag rollen wir in das auf 2500 Metern gelegene Becken des Salar de Atacama hinein. Eine 3000 qkm weite Fläche liegt vor uns umringt von bis zu 6ooo Meter hohen Bergen deren Kappen teilweise noch mit Schnee bedeckt sind. Es ist ein beeindruckender Anblick und die Landschaft wird mit jedem Kilometer den wir weiter über den Salar fahren besser. Zum einen lassen wir die symmetrisch angeordneten Stromleitungen hinter uns – erste Anzeichen, dass hier bald im großen Stil Energie erzeugt werden soll – zum anderen lässt das Abendlicht mal wieder seine Magie wirken… .


Es ist schon spät als wir unser Tagesziel erreichen, den kleinen Ort Peine am Rand des Salars. Von einem Süßwasserstrom aus den Bergen gespeist, ist es hier wunderbar grün. Es gibt sogar ein natürliches Freibad als kleine Staubecken im Bach. Wir stehen in der Nacht direkt daneben auf dem “Dorfplatz”.


Der nordöstliche Teil des Salars wurde vor vielen Jahren zum Nationalreservart „Los Flamencos“ erklärt. Hier sind nicht nur die Flamingos und deren Lebensraum unter Schutz gestellt, sondern auch einige der umliegenden Natur-Schönheiten. Zu den bekanntesten zählen wohl das Valle de la Luna, eine in der Tat Mond-ähnliche Landschaft sowie einige der Lagunen in denen man zum Teil sogar im Salzwasser „floaten“ kann. Im Umfeld des Nationalparks liegt weiterhin der Tatio Geysir, der durch Bohrungen in der Gegend leider eher in ein Geothermisches Feld gewandelt wurde. Gleich hinter der Grenze zu Bolivien, die nur 20km entfernt liegt erstreckt sich ein weiterer Nationalpark, das Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avora. Es ist also kein Wunder, dass diese einmalige Natur nicht nur uns sondern jedes Jahr viele tausende Menschen in diese Gegend zieht. Das touristische Herz der Region ist die kleine Wüstenstadt San Pedro de Atacama, die alles bietet, was die Reisenden brauchen und von der aus Touren in jede Himmelsrichtung angeboten werden.

Wir schlagen südlich von San Pedro auf einem Campingplatz für drei Nächte unser „Lager“ auf. Wir brauchen mal wieder ein paar Tage Pause und außerdem wollen wir uns langsam an die Höhe akklimatisieren. Bei über 30°C am Tag ist unser Bewegungsradius ziemlich klein 🙂 Wir treffen hier aber einige andere Overlander, die von Norden oder Süden für ein paar Tage Rast einlegen. Wir können viele wertvolle Informationen sowie ein paar Devisen tauschen und abends mit netten Menschen vor unserem Fox einen Vino oder ein Bier trinken.


Auf dem Hinweg zum Campingplatz haben wir (natürlich zuerst) die Flamingos an der Chaxa Lagune besucht. Wir waren diesen Tieren noch nie so nah und genießen die unglaubliche Ruhe an diesem schönen Ort. Die Ranger kümmern sich nicht nur gut um die Anlage sondern sprudeln auch nur so an Informationen zur Landschaft und den dort lebenden Vogelarten. Sehr nett.


Bevor wir zu unserer nächsten Etappe aufbrechen besuchen wir noch die Laguna de Piedra. Hier erleben wir zum ersten mal in unserem Leben, wie es ist im Salzwasser zu schweben… ein tolles Erlebnis 🙂 Gut gesalzen, schleichen wir bei 35°C noch kurz durch San Pedro, gehen etwas Essen und unsere Wäsche abholen, die wir vor ein paar Tagen abgegeben hatten.

Am Nachmittag verlassen wir den Salar de Atacama und fahren zum Valle Arcoiris das Regenbogental … das war der Tipp des Deutschen Herren, den wir beim Frühstück in Antofagasta getroffen hatten 😉 Seinen Namen bezieht das Regenbogental von den vielfarbigen Felsen die hier neben- oder übereinander geschichtet zu sehen sind. Besonders in der Abendsonne sind die Farben wunderschön zu sehen. Wir fahren als letzte durch das Gate und der nette Ranger lässt uns gegen ein kleines Entgelt nicht nur auf dem Gelände übernachten, sondern auch eine der Türen zu den Baños offen 🙂 Wir verbringen einen schönen Abend und Morgen im Tal – auf 3.200m Höhe. Wir haben damit den nächsten Schritt der Akklimatisierung begonnen. Denn in den nächsten Tagen wollen wir „hoch hinaus“ – zu den Lagunen in Bolivien auf 3600 bis 5000 Meter Höhe. …. ein kleines Abenteuer, auf das wir uns freuen 🙂

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