Wir verbrachten ein paar wunderschöne Tage an der Atlantikküste von Santa Catarina, einem der zwei südlichsten Bundesstaaten Brasiliens.
Von der Ilha do Mel kommend fuhren wir zunächst nach Florianapolis, kurz Floripa. Floripa ist die Hauptstadt von Santa Catarina und liegt zum Teil auf der zur Stadt gehörenden Ilha de Santa Catarina mit ihren vielen tollen Surf-Stränden. Einer der bekannteren Spots ist der Praia da Joaquina, an dem gelegentlich auch World-Cup Surfer in den Wellen zu sehen sind. Wir konnten einen guten Eindruck davon gewinnen, als wir an einem Tag mit gutem “Swell” dort vorbeikamen. 5-6 Meter hohe Wellen rollten in die Bucht und Jetskis haben die Profis dort hinein und im besten Fall auch wieder vor einem “Waschgang” hinaus gezogen. Ein sehr beeindruckender Anblick.
Wir haben einige der Strände getestet – mit dem Ergebnis, dass wir doch noch immer Anfänger im Surfen sind 🙂 Aber auch neben dem Surfen haben wir das Leben am Strand genossen. Wie viele andere Brasilianer war ich morgens dort Laufen und habe ein paar Yoga-Übungen gemacht. Und natürlich gibt es in der Nähe von Ortschaften auch immer etwas zum Essen und Trinken 🙂
An unserem letzten Tag auf Floripa haben wir einen Traumstrand im Süden der Insel gefunden. Im kleinen Ort Armação liegt hinter einer Flussmündung und am Rande des Naturschutzgebietes der Praia Matadouro (Matadeiro Beach). Hier fanden wir und eine handvoll andere Surfer am Nachmittag – für uns – fantastische Wellen, im kristallklaren Wasser vor einer Postkartenkulisse.
Am nächsten Tag war das Meer wieder im Aufruhr. Starker Wind blies von Süden und wir rollten von der Insel – gegen den Wind nach Ibiraquera. Ein Ehepaar aus der Schweiz, dass wir in Foz do Iguaçu kennengelernt hatten, erzählte uns von diesem Platz zwischen Strand und Lagune. Sie selbst waren vor ein paar Tagen dort angekommen und wir stellten uns zu ihnen auf den Parkplatz hinter die Düne. In der Nebensaison konnten wir hier problemlos und ruhig übernachten. Ein paar der Snack-Buden, Restaurants und Cafés hatten (am Wochenende) ebenfalls noch geöffnet. Ein wirklich wunderschöner, sehr entspannter Ort – an den es insbesondere Kite- und Windsurfer zieht. Denn hier kann man wählen, ob man im Meer oder der großen Lagune surfen geht.
Wir kamen hier allerdings leider nicht mit unseren Surfbrettern ins Wasser. Das Meer schlug noch immer mit einer ziemlichen Wucht gegen den Strand, und strömte an einem Tag sogar so stark in die Lagune, dass die Life Guards einige Menschen aus dem Wasser ziehen mussten. Etwas weiter südlich am Praia da Vila in Imbituba konnten wir dafür aber wieder einige Profis beobachten, die in diesen Bedingungen voll auf ihre Kosten kamen. Wir genossen den Ausblick bei einer Portion Peixe Frito 🙂
Nach ein paar sehr schönen Tagen verließen wir Ibiraquera gut erholt wieder in Richtung Norden, denn wir wollten nach Rio de Janeiro. Auch das war eigentlich nicht geplant, aber nun, da wir schon mal in Brasilien waren, wollten wir diese Stadt einmal erleben, bevor wir wieder auf “Kurs” – in Richtung Bolivien fuhren. Die zusätzlichen 1.500 Kilometer Umweg bis nach Rio wollten wir uns und dem Fox allerdings ersparen und hatten daher ab Curitiba Flüge gebucht.
Auf dem Weg nach Curitiba machten wir noch einen Abstecher auf die Halbinsel São Francisco do Sul, mit ihren ausgezeichneten Badestränden. Wir hatten leider Regenwetter und so konnten wir die Schönheit der Strände nicht wirklich bestaunen. Aber wir haben auch hier einen für uns wunderbaren Spot zum Surfen gefunden. Zwischen der großen Bucht des Praia Enseada und der Mole, entdeckten wir vier Surfer im Wasser. Fünf Minuten später saßen wir bei strömenden Regen neben ihnen auf unseren Brettern im Meer. Und noch einmal fünf Minuten später bin ich die für mich bisher schönste Welle gesurft. Mit einem sehr breiten Grinsen saßen wir später in einem kleinen Cafe bei einem Banana Pastel und Kaffee, bevor wir uns auf dem Weg zum Flughafen machten. Ein toller Abschluss des Surf-Urlaubs in Brasilien.
In der Tat fühlt es sich in diesem Land zum ersten mal an, als wären wir im Urlaub. Hier ist bisher alles sehr “easy”. Das Wetter war bis dahin fast ausschließlich warm und sonnig. Die Menschen sind super freundlich und hilfsbereit. Die Straßen sind OK, auch wenn es innerorts unglaublich viele “Speed-Bumps” gibt und wir auf den Autobahnen zwischen unzähligen LKWs navigieren müssen. Das Einzige das leider nicht so recht funktioniert ist die Kommunikation, denn Portugiesisch sprechen wir leider nicht. Mit unserem rudimentären Spanisch kommen wir aber meistens weiter, oder wir behelfen uns mit dem Google Translator. Überraschend häufig treffen wir Menschen, die Deutsch sprechen, weil sie in zweiter oder dritter Generation hier leben oder einige Zeit in Deutschland verbracht haben. Und nicht zuletzt genießen wir hier den Luxus von tollen frischen Früchten, Säften und leckerem Essen an jeder Ecke 🙂