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Pantanal

  • 4perture 

Von Bonito war es nicht mehr weit bis ins Pantanal – zumindest in den südlichen Teil. Dieser ist zwar nicht mehr so ursprünglich, wie die Gegend um Poconé, aber es ist ein für uns gut erreichbarer Ort, um zumindest einen kleinen Eindruck von dieser einmaligen Landschaft zu gewinnen. In der Regenzeit von November bis Februar treten hier Flüsse und Seen über die Ufer und es entsteht zwischen Brasilien, Bolivien und Paraguay ein riesiges Überschwemmungsgebiet, das halb so groß ist wie Deutschland. Erst im Mai zieht sich das Wasser wieder zurück. Säugetiere wandern dann von den höher gelegenen Flächen in die trockenen Ebenen, Fische und Reptilien sammeln sich in den zurückbleibenden Wasserlöchern und Seen.

In diesem Jahr kam der Regen spät und dementsprechend hoch stand das Wasser noch überall im südlichen Pantanal – auch auf einigen Straßen. Wir haben zwei Nächte auf einer recht touristischen Farm nördlich von Aquiadauana verbracht. Die knapp 60 Kilometer auf eine unbefestigten Straße waren trotz einiger Wasserstellen bereits gut zu fahren und vor Ort hatten wir viele Möglichkeiten, die Gegend zu erkunden. Wir haben Touren mit dem Boot, dem Kanu und einem Safari-Jeep unternommen und auch einen Ausritt habe ich mitgemacht. So konnten wir die Landschaft und die Tiere aus verschiedensten Perspektiven beobachten. Besonders schön war der Ausflug mit dem Kanu, da wir hier mit sehr viel Ruhe am frühen Morgen über den See paddeln konnten. Auch der Ausritte hat mir gut gefallen. Wir haben uns viel Zeit gelassen und konnten den Tieren recht nahe kommen.


Zwischen den täglichen Ausflügen – einer um 07:00 Uhr morgens und einer am späten Nachmittag – gab es leckeres Essen und viel Zeit zu entspannen und die die tollen Vögel und die Tiere auf der Farm zu beobachten, unter anderem ein paar neugierige Gürteltiere. Untergebracht waren wir in einem schönen Zimmer, der Fox stand ganz in der Nähe unter ein paar Palmen.


Was bei all der Idylle aber nicht zu übersehen und auch nicht zu überriechen war, ist die Viehzucht. Trotz aller Bemühungen diese nachhaltig zu gestalten erscheinen uns die Mengen an Zebu-Rindern, die hier glücklich auf den Schwemmwiesen grasen “zu viel”. Den Großen Ameisenbären scheint es egal zu sein und auch die Capybaras (Wasserschweine) laufen entspannt zwischen den Kühen umher, aber irgendwie scheint das Gleichgewicht nicht mehr zu stimmen. Aber wir haben auch einen Aufenthalt auf einer Farm und nicht auf einer Naturschutzhütte gebucht. Aber wir sind auch um diese Erfahrung froh und hoffen, dass der Balance-Akt doch noch gelingt.


Für uns geht die Zeit in Brasilien damit zu Ende. Wir haben zwar nur einen winzigen Teil dieses riesigen Landes gesehen aber damit einen für uns ganz anderen Aspekt von Südamerika kennengelernt. Wir sind sehr glücklich, dass wir diesen ungeplanten Abstecher gemacht haben!

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