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Quito

  • 4perture 

Am CoDa Vista Camping haben wir einen tollen Stellplatz gefunden, nicht nur, um die Aussicht auf den Cotopaxi und Quito zu genießen, sondern auch um die Stadt zu erkunden. Mit einem Uber fahren wir in die Stadt. Ich hatte uns zu einer Free Walking Tour durch das historische Zentrum angemeldet, doch unser Guide taucht nicht auf. Während ich ihn kontaktiere, stelle ich fest, dass das Buchungssystem der Tour mit Europäischer Zeit arbeitet und die Bestätigung die ich abends für „tomorrow“ erhalten haben, erst für den nächsten Tag gilt.

Glücklicherweise startet neben uns gerade eine andere Tour, der wir uns spontan anschließen. Sebastián führt uns und Asya, eine Touristin aus Israel, begeistert durch die Straßen von Quito. Wir starten an der Kathedrale, die sehr stark an den Notre Damme erinnert, aber aus Vulkanstein gebaut wird. Ja, sie wird noch immer gebaut und wir wohl auch nie fertig werden, denn – so die Legende, ist das Ende der Welt gekommen. Über uns, auf dem Panecillo (dem “Brötchen”-Hügel), wacht indessen eine 45 Meter hohe Madonnenstatue aus Aluminium darüber, dass der Stadt ansonsten nichts passiert 😉


Irgendwann stellen wir fest, dass wir zwischen den historischen Orten auch immer wieder Halt an kulinarischen Highlights machen. Wir essen mit Schnaps gefüllte Pastillen, eine Form in der die Damen früher auch in den Genuss von Alkohol kamen, probieren etliche Sorten von Hand gerührter Eiscreme, lernen wie Kaffee hergestellt wird und nehmen schließlich noch an einer Kakao-Verkostung teil. Wir waren in einer Foodie-Tour durch Quito gelandet, die Geschichte und Kulinarik hervorragend miteinander verbunden hat. Was für ein glücklicher Zufall 🙂


Aber wir genießen auch die Aus- und Anblicke, die wir während unseres Spaziergangs auf die Stadt und die Menschen von Quito haben. Es sind Szenen, die wir auch an anderen Orten in Südamerika gesehen haben, Frauen die Lebensmittel verkaufen, jegliche Formen von Hüten (die Damen hier tragen hier kleine und aus Schafsfilz, die Herren feine Panamahüte), spielende Kinder, Schuhputzer, Messerschleifer, stillende Mütter, schwatzende Rentner, …. Ich habe leider meine gute Kamera nicht dabei, aber habe mit der kleinen Kompakten ein paar Schnappschüsse gemacht ….


Am Plaza San Francisco verabschieden wir uns von Asya und Sebastián und folgen nun den Tipps, die uns Andy noch am Abend bzw. auch spontan noch per WhatsApp gegeben hat. Wir laufen von Hügel zu Hügel, am Busbahnhof vorbei und eine recht düstere Gasse hinauf bis zum sehr netten Café Mosaico. Eigentlich geht “man” hier am Abend hin, um den Sonnenuntergang auf der Terrasse mit einem kühlen Getränk zu begießen. Wir genießen die Aussicht bereits am Nachmittag, bei einem sehr leckeren Salat und einer Karaffe Sangria. Verrückt, wie wir darauf gekommen sind, aber irgendwie passte es in unsere Laune, die mit jedem Glas stieg 😉


Nach gut 2,5 Stunden verlassen wir das Mosaico und laufen noch eine Runde durch den Parque Itchimbía. Herr Eiffel hat sich auch hier mit dem Bau einer schönen Ausstellungshalle verewigt, die wir an diesem Montag jedoch verschlossen und leer vorfanden.


Mit Sonnenuntergang bringt unser Uber uns zurück zum CoDa Vista Camping. Wir quatschen an diesem Abend nur noch kurz mit Andy und Katia, einer anderen Overlanderin aus Frankreich und fallen dann müde ins Bett. Der Sangria zeigte seine Nachwirkung – wir sind wirklich keinen Alkohol mehr gewohnt 😉

Der nächste Tag empfängt uns mit Sonnenschein, aber die Sicht auf den Cotopaxi bleibt uns noch immer verwehrt. Wir nehmen Abschied von Andy und seinen beiden super netten Hunden Mika und Fritz und fahren Richtung Norden.


Mit einem kurzen Stopp zum Einkaufen und Geld holen, geht es zum „Mittelpunkt der Erde“ (Mitad del Mundo). Wir parken den Fox auf dem kleinen Parkplatz des Intiñan Museums und können dort fünf Minuten später an einer Führung teilnehmen. In einer Stunde lernen wir hier mit einer fantastischen Guia unglaublich viel über die vielfältige Natur und Kultur Ecuadors aber natürlich auch warum wir uns genau hier am Mittelpunkt der Erde befinden. Der Äquator ist ja schließlich eine Linie, die um die gesamte Erde verläuft, aber hier in Quito befinden wir uns am höchsten Punkt entlang dieser Linie.

Was uns mehr beeindruckt sind jedoch die Experimente, die wir entlang des Äquators machen. Wir sehen wie die Corioliskraft das Wasser im Norden gegen den Uhrzeigersinn und im Süden mit dem Uhrzeigersinn in den Abfluss fließen lässt. Genau auf dem Äquator fließt es ohne Drehung hinein. Außerdem kann man auf dem Äquator angeblich ein rohes Ei leichter senkrecht auf einem Nagelkopf positionieren. Ich erreiche nur die Kindervariante = waagerecht, aber eine andere Teilnehmerin aus der Gruppe schafft es tatsächlich.


Wer auch immer von Euch mal nach Quito kommt, besucht dieses Museum – es macht wirklich Spaß!

Als wir Quito verlassen, blicken wir noch einmal hinüber zum Cotopaxi…. und da liegt er vor blauem Himmel am Horizont und wir können ihn doch noch für einen Augenblick in voller Schönheit bewundern. Dieses Bild behalten wir im Kopf. Ein Foto habe ich aus dieser Entfernung nicht mehr gemacht, aber Andy hatte uns noch eines per WhatsApp gesendet 😉

So lassen wir den Cotopaxi und Quito hinter uns und fahren hinab in den Nebelwald zu Kolibris und Kakao – nach Mindo.

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