Nach zwei super Tagen in Buenos Aires, freuen wir uns darauf, den Fox wieder aus seiner Garage zu holen und weiterzufahren. Der erste Stopp ist nicht weit entfernt, am Stadtrand bei einem Hypermarket (= ein sehr großer Supermarkt). Wir hatten ja keine frischen Lebensmittel mehr … Wir sind erstmal länger zwischen den Regalschluchten abgetaucht. Danach ging es weiter zu einem Privatgrundstück in Tristán Suárez. Es gehört Hernan und Celina, die das Reisen und den Austausch mit internationalen Gästen lieben, und neben ihrem eigentlichen Job, einen kleinen Campingplatz aufbauen. Sehr nette Menschen und ein wirklich entspannter Ort. Wir haben einen Tag lang genutzt, um den Fox zu putzen, Wäsche zu waschen und mit Eric Kaffee zu trinken. Eric ist Programmierer aus Costa Rica und seit 10 Jahren mit seinem Toyota in Südamerika unterwegs. Als Freelancer kann er von überall arbeiten und er hatte super Tipps für uns parat.
In diesem Moment (12. Oktober, 21:00 Uhr) stehen wir an einem Strand, den Eric uns empfohlen hat, südlich der Halbinsel Valdez. Er sagte, „dort schwimmen die Wale direkt vor Eurer Nase an Euch vorbei“. Er hatte recht. Kaum sind wir auf den Strand gerollt, streckte uns auch schon ein Wal seine Flossen zum Gruß entgegen. Man sagt, die Wale “segeln” hier – fantastisch 🙂 Dabei schwimmen sie seitlich und nutzen ihre Seiten- und Schwanzflossen als “Segel”. Es ist ein unglaublich schöner Ort. Wir haben den Fox am Strand geparkt und bleiben über Nacht.
Um hier her zu kommen, hatten wir allerdings zwei Tages-Etappen durch die Pampa hinter uns gebracht: Vorgestern (10. Oktober) hatten wir noch ein ziemliches Kontrastprogramm: Wir haben in Mitten der Pampa an einer Raststelle neben ein paar anderen Brummis übernachtet. Ein sicherer Ort, mit WiFi, Duschen und einem heißen Kaffee am Morgen 🙂 Diese Art von Übernachtungsplatz, werden wir in den kommenden Monaten sicher noch häufiger ansteuern.
Gestern Abend (11. Oktober) haben wir zufällig in einem DER Ferienorte Patagoniens genächtigt: in Las Grutas. Wie der Name sagt, gibt es Grotten am Strand, darüber hinaus aber auch eine riesige Kolonie von Felsenpapageien. Beeindruckend! Sie haben mich heute Morgen mit ihrem „Geschrei“ geweckt, da wir recht nah an der Felsküste übernachtet haben. Genau gesagt, direkt hinter einem sehr netten Restaurant, in dem wir abends noch Meeresfrüchte gegessen hatten. Wir hatten vorab zwei Polizisten gefragt, ob das übernachten im Ort „OK“ sei und sie sagten nur “Si, si” und, dass sie ein Auge auf uns und den Fox haben werden. In der Saison wäre das sicher nicht möglich gewesen. Bis zu 250.000 Menschen machen angeblich pro Jahr Urlaub in Las Grutas. Gestern geschätzt 25 🙂
Zwischen Buenos Aires und dem Strand an dem wir gerade stehen, liegen ca. 1.600 Kilometer, weitestgehend eine flache, steppenartige Landschaft, die die Pampa und Nordost Patagonien prägt. Die Straßen gehen teilweise 50km ohne Kurve oder Erhebung geradeaus. Erst gegen Ende kamen ein paar Hügel und, in unserem Fall, noch ein ordentlicher Sturm hinzu. Der Fox hat sich sehr angestrengt, gegen den Wind zu fahren und hat uns sehr zuverlässig bis zum Strand gebracht.
Morgen geht es weiter zur Valdez-Halbinsel.
Nachtrag, 13. Oktober: am nächsten Morgen war dies, das Erste das wir gesehen haben, als wir aus dem Fenster blickten 🙂