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Richtung Westen

Vom „Wal-Strand“ zog es uns in Richtung Westen. Vor Beginn unserer Reise haben Daniel und ich jeweils eine Handvoll Wunschziele notiert. Die Carretera Austral stand bei beiden von uns ganz oben. Die Carretera Austral (offiziell “Ruta 7”) führt auf ca 1.200km durch den nördlichen Teil des chilenischen Patagoniens. Sie verbindet Puerto Montt (im chilenischen Seendistrikt) mit Villa O’Higgins im Süden. Wir wollen sie fahren, bevor die Saison startet. Also kreuzen wir einmal quer durch Argentinien von Puerto Madryn, am Atlantik bis nach Esquel, in den Bergen. Inklusive einem Versorgungstag, Wasser, Diesel, Lebensmittel, Baumarkt, …. benötigen wir drei Tage für die Strecke von ca. 700 km. Rund um Trelew, das uns mit einem riesigen Dinosaurier begrüßt, sehen wir auch ein paar nicht so schöne Ecken des Landes, wo der Müll direkt hinter der Stadt entsorgt wird… . Wir fahren weiter und übernachten einmal im wirklich sehr grünen Valle Verde, in dem wir wieder auf die ebenfalls grünen kleinen Papageien treffen, die wir zuvor schon in Las Grutas an den Felsen gesehen hatten. In einem rustikalen Restaurant, mit einer Auswahl von exakt drei Gerichten, essen wir Lamm mit vielen Zwiebeln – sehr lecker 🙂


Am nächsten Morgen, verliere ich einen Deckel der Luftfederung im Motorraum und wir tauchen erstmal 45 Minuten unter der Motorhaube ab, bis Daniel ihn wiederfindet. Beim Verlassen des kleinen Ortes im Valle Verde, treffen wir so aber noch auf ein Paar aus Fulda. Sie sind seit 2,5 Monaten unterwegs in Argentinien, und wollen in die Gegenrichtung, zu den Walen. Wir tauschen noch ein paar Tipps für gute Stellplätze aus und so landen sie vielleicht an unserem Walstrand. Wir standen zwei Nächte später auf jeden Fall an dem von ihnen empfohlenen, wunderschönen Stellplatz an der Laguna La Zeta, oberhalb von Esquel.

An der Laguna La Zeta


Auf dem Weg dorthin, folgen wir der Ruta 25 durch eine Canyon-artige Landschaft teilweise dicht am Rio Chubut entlang. Im Flußtal ist es grün, weiter entfernt umgeben uns rote Steinformationen. Die Straße ist zeitweise sehr holprig, und mit vielen Schlaglöchern übersät, aber wir haben Zeit. Kurz vor Tecka, wo wir auf die berühmte Ruta 40 stoßen, wurden die Hügel flacher und in der Abendsonne sahen die kargen Hügel unglaublich schön aus. Mehrmals hielten wir an, um Fotos zu machen, aber wieder mal gibt es wohl kein Weitwinkel-Objektiv, dass weit genug ist, um diese Landschaft einzufangen … . Bei Ankunft in Tecka wird es dunkel und wir übernachten an einer Tankstelle. Am nächsten morgen geht es ein Stück entlang der Ruta 40. Sie ist mit 5.301 km die längste Nationalstraße Argentiniens und gleichzeitig eine der längsten Fernstraßen der Welt und durchquert den gesamten Westen Argentiniens mit Ausnahme der Insel Feuerland von Süden nach Norden. Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten immer mal wieder ein Stück auf der Ruta 40 fahren. An diesem Tag fahren wir erst einmal bis Esquel. Vor uns sehen wir die ersten noch schneebedeckten Berge. Bei einem Foto-Stopp hören wir ein bekanntes pfeifendes Geräusch – irgendwo muss eine Dampflokomotive sein. Wir sehen nicht weit entfernt Rauch aufsteigen und machen einen kurzen Abstecher – nicht nur für Björn 😉

3 thoughts on “Richtung Westen”

  1. Wunderschöne Fotos und ein toller Blog Anne! Weiterhin eine gute Fahrt euch. Vielleicht man sieht man sich ja noch wieder. 😉
    Anni & Steve

    1. Danke Anni 🙂
      Die Ruta 52 ist ebenfalls notiert. Habt eine gute Zeit in Chile beim Surfen! Wir sind gestern über den Paso Cardenal Antonio Samoré nach Chile gefahren. Für uns geht weiter nach Süden… 🙂

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